Der sog. „Klassische Yoga“ ist ein ganzheitliches Konzept zur Selbstentfaltung und Persönlichkeitsentwicklung. Als Übungs- und Erfahrungsweg führt er den Menschen zu sich selbst und zu den tieferen Schichten seines Wesens, zu Kreativität, Freude und spirituellem Erleben. Menschen, die diesen Weg gehen, können die verschiedenen Ebenen unserer Persönlichkeit – die körperliche, die emotionale, die kognitiv-geistige, die soziale, die ethische und die spirituelle Ebene – bewusst leben und integrieren. Yoga führt uns zu neuer Wachheit und innerer Stärke; daraus entstehen ein neues Lebensgefühl und die Fähigkeit, das Leben, besser zu meistern und positiv zu erfahren, d.h. zufriedener zu leben.
Unter klassischem Yoga versteht man insbesondere den Rāja-Yoga als bedeutsamster bzw. „königlicher“ Yoga (= Yoga der Psyche und des Geistes), wie er im Yoga- Sūtra von Patañjali beschrieben ist: Als Übungssysteme gelten an dieser Stelle Yoga-Sūtra II.1 (bis II.27) im Rahmen des Kriyā-Yoga oder Yoga-Sūtra II.29 (achtgliedriger Pfad/Aṣṭaṅga-Yoga).
Daneben werden im Yoga Institut Nürnberg folgende Yoga-Wege gelehrt und geübt:
- Hatha-Yoga (Yoga des Körpers, des Nerven- und Energiesystems)
- Karma-Yoga (Yoga im Alltag: Handeln und Tun)
- Bhakti-Yoga (Yoga der Hingabe an Gott) in einer zeit- und
kulturgemäßen Form
Beispielhaft seien folgende Übungsbereiche genannt:
- Meditation
- achtsame Körperübungen (āsana): ohne Leistungsdruck und ohne Zwang; der Atem führt durch die Bewegung
- Atemübungen (prāṇāyāma)
- Entspannung/Stressmanagement
- Förderung der Konzentration
- ganzheitliche Lebensführung
- gesunde Ernährung
- Yoga-Hygiene
- konstruktiv-positives Denken
- Yoga im Alltag: was ist meine Aufgabe bzw. meine Pflicht – was muss ich tun, wann muss ich handeln?
- ethische Grundausrichtungen (yama: u.a. respektvolles und gewaltfreies Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen; niyama: liebevoller und reflexiver Umgang mit sich selbst)
- Weiterentwicklung eigener Persönlichkeitsstrukturen, um unser Leben zufriedener zu gestalten; „Arbeit“ an den Kleśas, sog. „Glücksverhinderer bzw. Leidbringer“: Vermeidung bzw. Verringerung von z.B. Egoismus, Gier, übertriebenem Lebensdurst (hedonistischer Lebensstil auf Kosten anderer), Ablehnung, Festhalten an etwas, Angst vor Krankheit